Steck’s dir rein, du Sau!

Studentenjob Hobbyhure? Gibt’s schon lange. Machen aber nur wenige. Viel einfacher: Webcamsex. Für Geld. Gar nicht mehr so schwer vorstellbar in Zeiten des Web 2.0.

Man meint, diese schmutzigen Internet-Werbebildchen ganz rechts außen, die mit dicken Titten locken, seien nichts weiter als Werbung für den nächsten Gummispielzeug-Online Store, eine Rein-Raus-Videoplattform oder einen Dating-Chat in dem es sowieso keine echte Freundin zu holen gibt, einem aber trotzdem ganz schnell das Geld aus der Tasche gemopst wird. Aber weit gefehlt. Das sind so richtig echte Menschen wie du und ich, die nach getaner Arbeit das Kind in’s Bett bringen, noch eine Fuhre Wäsche ansetzen und sich dann vor der Webcam nackig machen und an sich rumspielen. Nicht nur Frauen. Und dafür gibt’s auch ’nen Haufen Kohle, wenn man RP glauben kann — der macht das nämlich.

Schön, wieviele Dinge man von Menschen erfahren kann, wenn man sie nur trinken lässt. Anders hätte ich von RP sicher auch nie von seinem Nebenverdienst erfahren. Denn wenn Menschen sich in finaziell misslichen Lagen befinden, schaltet sich schnell die „Plan B“-Ecke im Hirn an und rattert schneller als jeder Supercomputer. Das anfängliche Vorheulen seiner finaziellen Problemzonen wurde deshalb rasch von den Plänen zum schnellen Reichtum des kleinen Mannes abgelöst. Wenn man Glück hat, findet man immer etwas, das sich auf eBay versteigern lässt – Fernseher, Tangas, Freundin. Aber das lohnt nicht, meint er. Ich verkneine mir die Frage, ob er seine Freundin überhaupt jenseits der 10-Euro-Marke schätzt – die läuft nämlich gerade zum Klo vorbei. „Nimm‘ dir doch einen Kredit“ sage ich und bekomme eine abwinkende Geste zurück. RP bezahlt bereits die nächsten 10-20 Jahre einen ab. Mir gehen die etisch vertretbaren Ideen aus, merke aber, dass er mich entschlossen anschaut. „Ich prostituiere mich“ erwarte ich als Antwort und bekomme ein „Webcamsex boomt grad voll“ stattdessen.

stecksdirrein

„Sich einen Wedeln vor der Kamera“ stosse ich etwas zu laut hervor – seine Freundin kommt gerade vom Klo zurück und zieht einen Bogen. Ich merke, dass er es ernst meint und frage ihn, ob er darüber wirklich nachdenkt. Ist ja nicht so abwegig, kennt man aber eigentlich nur von barbusigen Blondinen, die dem Internetnutzer gern mit einer Gurke in der Hand zuwinken. Um anderen Hausgästen nicht den Weg zum Klo zu vermiesen, beugt er sich zu mir rüber. „Ich hab‘ das schon mal gemacht. Das ist eigentlich gar nicht so schlimm. Du machst das einfach wie sonst auch. Nur halt mit ’ner Webcam und ner ordentlichen Lampe“ sagt er leise. Mein Gesicht entgleist in alle möglichen Ausdrücke, bleibt aber bei „vollem Verständnis“ stehen. Warum nicht. Er hat keine Hemmungen, ist zu Hause und wird nicht irgendwo auf einem fremden Rücksitz von notgeilen Speed-Workoholics angegrabscht. Sicher könnte er auch als Gigolo durchgehen, müsste sich aber vor seiner Freundin wegen schwindender Fleischeslust rechtfertigen. Will Mann ja nicht. „Und so ist das auch kein Fremdgehen“ redet er sich ein.

„Na dann mach das doch“, schlage ich vor – „Hast ja nichts zu verlieren. Deine Freundin wohnt nicht bei dir, du bist früh genug von der Arbeit zurück und eh du’s dir auf einen Porno machst, schalt‘ einfach die Webcam an“. Man muss kein Tarotkartenleger sein um zu sehen, dass bei RP ein Denkprozess zu rattern anfängt. Er meint, man würde um die 1,50 Netto pro Minute verdienen. Ich rechne hoch und bin erstaunt. Wenn einem pro Tag 60 Minuten dabei zugeguckt würde, wie man  es sich macht, sind das schon über 1000 Euro in 14 Tagen. Warum noch arbeiten?

mtfbwy — gosse guy

2 Antworten to “Steck’s dir rein, du Sau!”

  1. LLLLLLOOOOOOLLLLLLL. ganz laut lach. Lachflash bekomm. HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHAHAHA Bauch mir weh tut. Mir den Bauch halt vor lauter Lachen
    Boah, ich kann nicht mehr. Wie geil. Mehrmals tief durchschnauf. Mich wieder beruhigt hab. Das war so witzig!!!!!!!!!!!! WILL NOCHMAL LACHEN!!!!!!!

  2. Menschen, die sich in finanzieller Not befinden und daher zu etwas radikaleren Mitteln greifen sollte man nicht verurteilen.
    Allerdings kann ich mir einen Nettoverdienst von 1000 Euro pro Stunde für so einen Job nicht so recht vorstellen …

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